Dritter Planet im System D4KU / Region Phoenix
Der vorausgehende Indio blieb stehen und wies lächelnd auf den handtellergroßen Schmetterling am Wegrand.
"Gutes Zeichen - Molongo nahe."
"Wird auch Zeit", knurrte Digging Joker und wischte sich mit dem Handrücken über die schweißnasse Stirn.
"Wir rennen nun schon fast drei Stunden durch dieses verdammte Grünzeug!"
Der Indio legte den Kopf schräg und hatte einen fragenden Gesichtsausdruck. Er verstand nur Bruchstücke der gallentischen Sprache und Joker sprach auch noch in einem breiten Dialekt.
"Ach - vergiss es", winkte Joker ab, "wenn wir hier raus kommen werde ich erstmal ein paar Stunden nur in einer Wanne liegen. Ohne dieses nasse Zeug - was meinst du, Chaddy?"
Wütend zerrte er an seinem feuchten T-Shirt, das wieder mal am Körper klebte.
Chador nickte zustimmend.
"Dämliche Idee mal selbst zu sehen, woher die Rohstoffe für Drop kommen. Für die Aufzeichnung muss Serpentis ein paar Hundert ISK drauflegen. Los weiter, weiter ..."
Er machte dem Indio entsprechende Handzeichen. Der kleinwüchsige Eingeborene nickte, schulterte wieder den Bogen und verschwand mit wenigen Schritten auf dem Pfad im dichten Dschungel.
"Nicht so schnell ... verd...!"
Joker hastete weiter, um nicht den Anschluss zu verlieren. Hinter ihm folgte Chador mit der kleinen Handkamera und vier weitere Indios. Ohne diese kleine Eskorte erfahrener Dschungelbewohner hätten sich Digging Joker und Chador nicht in den Dschungel gewagt. Es kursierten wilde Gerüchte über Drachenaffen und unerfahrene Molatsammler, die sich des Profits wegen allein in den Dschungel gewagt hatten und nie wieder aufgetaucht waren.
Digging Joker hatte diesen Gerüchten keinen Glauben geschenkt und sich von Chador überreden lassen - aber inzwischen war ihm die Begleitung sehr recht: die dichte Vegetation an den Seiten bildete nach wenigen Metern eine blickdichte Wand, die Tritte der schweren Stiefel wurde vom weichen Moos am Boden verschluckt und selbst am hellen Tage war das Licht am Boden dämmrig. Hoch oben in den Wipfeln der Urwaldbäume sorgten Vögel und Kleintiere für eine nie endende Geräuschkulisse - auf dem Boden ließ das Brechen morscher Äste seinen Blick immer wieder suchend über den grünen Vorhang huschen - vergeblich. Sollten sie unerwünschte Begleitung haben - Joker konnte nichts ausmachen.
Er blickte hastig nach vorne: der Indio schien unbeeindruckt - und er sollte ja wohl wissen, was Gefahr signalisierte.
"Den nächsten Urlaub mache ich am Strand auf New Caldari", rief Joker über die Schulter Chador zu. Der nickte zustimmend.
"Warm ist ja ganz gut, aber das hier ... - was ist denn da los?"
Digging Joker kniff die Augen zusammen und griff nach seinem Blaster. Der vorausgehende Scout war in die Hocke gegangen und gestikulierte mit beiden Armen.
"Wir scheinen endlich da zu sein."
Joker ging vorsichtig weiter vor. Chador folgte ihm dichtauf und hielt die Kamera bereit.
"Molongo."
Der eingeborene Scout bog einen dichten Busch beiseite.
"Wow," entfuhr es Digging Joker.
Eine Urwaldlichtung öffnete sich vor seinem Blick - nicht besonders groß, vielleicht 50 Meter - aber dafür ein Blütenmeer. Und unübersehbar die leuchtend blauen Blüten ...
"Molongoblüten, na endlich," sagte Chador und richtete sich auf, um ein Panoramabild einzufangen, "schade, dass ich keine Kameradrohne dabei habe, dann könnte ich ... Na, lass das!" Chador schüttelte die Hand des Indio ab, der ihn wieder nach unten in Deckung gezogen hatte.
"Dioman - Baumteufel," sagte der Indio mit ernster Mine und nickte den 4 anderen, halbnackten Gestalten zu. Die huschten an der Gruppe vorbei nach vorne und schlichen, sorgfältig die Baumkronen und den Waldrand absuchend, die Lichtung entlang. Schließlich winkten sie - keine Gefahr.
"Na dann los," meinte Digging Joker.
Die Gruppe setzte sich in Bewegung. Bei der ersten Gruppe Molongo-Blüten hielten sie an. Joker ging in die Hocke und nahm aus seinem Umhängebeutel Latexhandschuhe und ein Messer zur Hand.
"Das Zeugs wirkt über die Haut," meinte er zu Chador während er die Handschuhe überstreifte. "In dieser Verdünnung zwar kaum zu spüren - aber ich will´s nicht ausprobieren."
Chador grinste und schaute zu, wie Joker den Boden des Blütenkelchs einschnitt und die austretende ölige Flüssigkeit mit einem Sammelgefäß auffing. Nach weniger als 15 Sekunden war der Vorrat in der Pflanze bereits erschöpft.
So arbeiteten sie sich während der nächsten 15 Minuten von Blüte zu Blüte, während die Indios sorgfältig den Waldrand und die Wipfel beobachteten.
Plötzlich ein schriller Pfiff.
"Dioman!" rief einer der Indios und zeigte auf die linke Seite der Lichtung, von wo immer lautere Geräusche kamen. Aus der Geräuschkulisse der Tierstimmen war unzweifelhaft lautes Protestgeschrei geworden. In der angegebenen Richtung flogen Vogelschwärme auf.
Der Scout wandte sich an Digging Joker: "Wir gehen."
Joker schüttelte den Kopf und griff zur nächsten Blüte.
Eisenhart schloss sich die kleine, braune Hand des Indio um sein Handgelenk und hielt es in der Bewegung fest: "Gehen!" Smaragdgrüne Augen mit großen Pupillen fixierten seinen Blick und hielten ihm stand. Der Indio nickte leicht: "Besser - gehen."
Digging Joker hielt einen Moment still, dann nickte auch er: "Okay, du musst es wissen. Chaddy - pack ein. Der gute Mann hier sagt ´Rückzug´."
Chador wiegte den Kopf hin und her: "Mist - ich will aber noch Aufnahmen machen. Lass uns wieder in die Deckung von vorhin gehen." Er drehte sich um und marschierte schnurstracks auf die Buschgruppe zu, die den Beginn des Rückweges markierte und eine gute Sicht auf die Lichtung bei gleichzeitiger Deckung bot.
Eine neue Serie von Pfiffen. Der Scout rief seine Gefährten zurück. Inzwischen waren die Rufe der Dioman deutlich auszumachen. Eine ganze Horde schien auf dem Weg in ihre Richtung zu sein.
Chador war gespannt. Er kannte bisher nur Bilder dieser etwa 1,5 m großen Affenart, deren Drohgebärden mit aufgerissenem Maul, peitschendem Schwanz und aufgestellter Halskrause den Namen "Baumdrachen" begründeten.
"Da sind sie," Chador schlug Joker leicht auf die Schulter und zeigte auf den Waldrand.
"Tatsächlich." Digging Joker verschob ein paar dicht belaubte Äste und spähte hinüber. Keine zwanzig Meter vor ihnen waren drei Affen aus dem dichten Unterholz gebrochen und schienen die Lichtung zu inspizieren.
"Lass mich mal - halt die Äste beiseite - ja - gut so..." Chador betrachtete das Bild auf dem Monitor der Kamera. "Na sieh mal an - der Chef ..."
Ein imposantes Tier war hinter der ersten Gruppe aus niedrig hängenden Ästen auf den Boden gesprungen und bewegte sich in einem schaukelnden Gang einige Meter auf die Lichtung.
"Sch ...", Chador war zusammengezuckt und ließ fast die Kamera fallen.
Das Alphatier hatte sich überraschend schnell hoch aufgerichtet und stieß ein gutturales Brüllen aus, das mit rollenden Kehllauten ausklang. Im weit aufgerissenen Maul waren die Fangzähne deutlich zu erkennen. Laut kreischend fiel die ganze Horde ein und rannte an dem großen Männchen vorbei ein paar Meter auf die Lichtung - die Besitzverhältnisse dieses kleinen Stück Dschungels waren eindeutig geklärt.
"... und noch ein paar ISK mehr - solche Aufnahmen bekommt Serpentis nicht alle Tage," murmelte Chador und hielt mit der Kamera auf eine Familiengruppe direkt vor ihnen. Ein Muttertier rupfte die blauen Blüten von ihren Stängeln und zerquetschte sie in der Faust. Dann steckte sie zwei Finger in den Brei und lutschte sie offensichtlich genüsslich ab. Interessiert sahen die beiden quirligen Jungtiere ihr zu.
"Die nehmen das Zeugs pur - der Hammer - ich glaub´s ja nicht ..." Digging Joker schüttelte sich.
"Mann, müssen die Morgen einen Kater haben, das ist ja die reinste Orgie hier."
Einer der kleinen Baumteufel vor ihnen versuchte seine Mutter zu imitieren, zerquetschte eine Blüte und schien zu überlegen, ob er alles ins Maul schieben, oder den Brei mit einem Finger probieren sollte.
Chador bückte sich und griff nach einem Stein.
"Das ist nichts für Kinder," rief er, richtete sich auf, warf den Stein in Richtung des kleinen Baumteufels - und traf ihn am Kopf. Schrill und in höchsten Tönen jammernd flüchtete das Tier auf den Rücken der Mutter.
Binnen Sekunden war die Hölle los. Von allen Seiten rannten die Baumteufel auf das immer noch Zeter-Mordio kreischende Junge zu und bildeten eine Art Schutzwall um die Gruppe. Noch waren sie unentschlossen, schlugen mit abgerissenen Ästen auf den Boden und versuchten einen Feind auszumachen - eine wilde Horde überkochender Aggressivität, die auf einen Ausbruch zusteuerte.
"Idiot" entfuhr es Digging Joker, der einen kleinen Handblaster aus dem Holster zog. Gut für einige Schüsse im Nahkampf, aber ungeeignet zur Abwehr einer Horde wild gewordener Baumteufel.
"Nichts wie weg hier, bevor die uns auf der freien Fläche angreifen."
Er wandte sich gestikulierend an den Scout:
"Los, du zuerst, dann Chaddy und ich, deine Leute decken den Rückzug."
Der Scout schien begriffen zu haben, rief seinen Leuten ein paar Worte zu, verließ die Deckung und lief los in Richtung des Trampelpfades, auf dem sie die Lichtung erreicht hatten.
"Komm, du Blödmann," Digging Joker sprang auf, machte eine bezeichnende Handbewegung in Chadors Richtung und folgte dem Scout, den der dichte Wald inzwischen verschluckt hatte. Chador und die 4 übrigen Indios folgten dichtauf - so gut das ging.
Denn den Baumteufeln war die plötzliche Bewegung natürlich nicht entgangen. Mit lautem Kreischen und Drohrufen setzen sie den Menschen nach. Während die Indios in den Dschungel eintauchten folgten im Sekundenabstand die aufgebrachten Baumteufel.
Chador hatte Mühe, dem kaum erkennbaren Pfad zu folgen. Er hörte das wilde Keckern hinter und neben sich. Die Baumteufel waren da - im Unterholz und auf niedrigen Ästen. Chadors Gedanken überschlugen sich: die Affen schienen zu versuchen ihre Widersacher zu überholen.
Dann ein lauter, klagender Schrei - ein Körper brach offenbar aus einigen Metern Höhe durch die Äste auf den Boden. Chador blieb keuchend stehen und drehte sich um. Die Baumteufel hatten Pfad verlassen und schwangen sich behände und einen unglaublichen Lärm veranstaltend parallel zum Pfad durch das Geäst.
Die Indios hatten angehalten. Ein Eingeborener legte gerade einen neuen Giftpfeil auf die Sehne. Der Mann neben ihm zielte, folgte der Bewegung und ließ einen Pfeil von der Sehne schwirren - ein markerschütternder Schrei eines getroffenen Affen folgte. Früchte und Äste regneten aus den Bäumen auf die Indios, die Chador wild zuwinkten und sich wieder in Bewegung setzten.
"Autsch ..." - ein Geschoss aus den Bäumen traf Chador an der Schulter. Er drehte sich um zur Flucht - und erstarrte. Kurz vor ihm ließ sich ein Baumteufel aus fast 3 Metern Höhe auf den Boden fallen. Das Tier richtete sich auf und bleckte sein furchterregendes Gebiss. Die Halskrause stand feuerrot um den Nacken des Baumteufels. Fauchend wiegte er sich seitlich hin und her.
Sekunden später kreischte es fast direkt über Chador - ein berstendes Krachen und mit einem Regen aus Aststücken schlug ein zuckender Baumteufel neben ihm auf den Boden - der gelb gefiederte Giftpfeil steckte noch im Hals.
"Verd ..." fluchend sprang Chador zur Seite und ... der Baumteufel vor ihm reagierte sofort, ließ sich auf alle viere nieder und setzte zum Sprung an.
Sekunden später erfasste ein Lichtblitz das Tier. Der Energieimpuls warf den rauchenden Kadaver zur Seite.
"Vielleicht setzt du deinen Ar... mal langsam in Bewegung, Chaddy?!"
Den Handblaster im Combat-Anschlag stand Digging Joker breitbeinig keine 20 Meter vor Chador. Ein weiterer Schuss fauchte über Chador in die Äste. Diesmal folgte nur ein wildes Gekreische und ein paar Wurfgeschosse.
Chador zuckte zusammen und lief wieder los. Hinter ihm folgten die 4 Indios der Eskorte, mit geübten Augen die Äste nach weiteren Baumteufeln absuchend.
Auch Digging Joker spähte über Chador hinweg in die Bäume und versuchte, etwas auszumachen.
"Die Affen scheinen uns zumindest nicht weiter zu folgen," meinte er dann.
"Sie machen zwar viel Trara, aber ich kann keinen mehr sehen."
"Mir langt´s auch," meinte Chador und klopfte Joker auf die Schulter, "glaub´ mir - für heute langt´s dicke. Ich will gar keinen mehr sehen. Und die Bilder reichen für´s erste."
Er hielt kurz die Kamera hoch.
"Da stecken einige ISK drin," grinste er.
"Na hoffentlich - hier aber auch," erwiderte Joker und prüfte, ob die Tragetasche mit dem Molat fest verschlossen und gut befestigt war.
"Und nun lass uns hier verschwinden, bevor die Baumteufel es sich anders überlegen."
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Serpentis Handelsstation System A-1CON / Region Phoenix
"Da müssen wir lang."
Chador deutete auf das unübersehbare Symbol der Serpentis Inc auf der gegenüberliegenden Seite der Eingangshalle der Station. Unterhalb des Piktogramms öffnete sich breiter, hell erleuchteter Korridor.
"Keine armen Leute", brummte Joker im Näher kommen. "So stell ich mir mein Büro auch mal vor."
Der von der Halle wegführende Korridor war vielleicht 10 Meter lang und verbreiterte sich v-förmig zur eigentlichen Bürofront der Serpentis Inc. An den Seitenwänden entlang standen Pflanzkübel, aus denen heraus exotische Gewächse ihre Blütenpracht entfalteten. Der abgestandene Geruch der Umluftanlage der Station wich dem angenehmen Duft eines gepflegten subtropischen Ambientes.
"Aber Angst haben die," meinte Chador. Joker folgte seinem Blick und nickte. Durch die Pflanzen gut verborgen, aber bei genauem Hinsehen deutlich erkennbar, lief eine Doppelfuge über Wände und Decke.
"Ich schätze mal ... ein 20mm Mexalitschott - das hält was aus."
"Stimmt - aber bei deren Art von Geschäftsleuten vielleicht ganz nützlich. Andererseits ... wenn ich mir das Blümchen da vorn betrachte ..." Joker musterte die attraktive Caldari am Empfangstresen.
"... sieht harmlos aus."
"Vertu´ dich nicht," antwortete Chador, "Schau dir den Haarschnitt und die Figur an. Sarpati rekrutiert auch kleine Angestellte aus der Militärakademie."
Er schlenderte betont lässig die letzten Meter zum Empfangsschalter wandte sich lächelnd an die Angestellte:
"Chador und Joker. Wir hatten ..."
"Ja - ich bin informiert," unterbrach ihn die brünette Frau kurz angebunden. "Sie werden im kleinen Konferenzraum im Erdgeschoss erwartet."
"Ahja - Erdgeschoss."
Chador lächelte immer noch.
"Und sie begleiten uns dorthin ...?"
Die Caldari stütze sich mit einer Hand auf den Tisch und beugte sich leicht nach vorn.
"Ganz sicher nicht, Mister. Aber wenn sie es wünschen, helfe ich ihnen zum Ausgang."
"Ist ja schon gut," winkte Chador ab und wandte sich zum Haupteingang.
"Und du," fauchte er Joker an, "grins´ nicht so dämlich."
"Und sie begleiten uns dorthin ..." feixte Joker mit übertriebener Betonung und machte eine tänzelnde Bewegung.
"Ich werd´ dir ..."
"HALLO - Mister ..., HALLOO!"
Chador hielt inne und drehte sich noch einmal um.
Die caldarische Sicherheitsbeamtin stand hinter dem Empfangstresen und hielt zwei orangefarben fluoreszierende Plaketten hoch.
"Sie sollten diese Ausweise umhängen."
"Sollten wir!?"
Joker ging zurück und nahm mit spitzen Fingern die Metallkettchen mit der Plakette.
Ungerührt fixierte ihn die Caldari.
"Sie müssen nicht. In dem Falle mache ich Sie darauf aufmerksam, dass unsere GUARDIAN Mk-3 auf dieser Station Security-Clearing haben. Einen schönen Tag noch."
Sie drehte sich um.
Joker gab Chador einen der Sichtausweise.
"Hier - häng das Ding um ... und mach keinen Unfug. Die caldarischen Kampfroboter haben keinen Humor und schießen nicht daneben. Security-Clearing - wie die das wohl gedreht haben?"
Chador machte eine eindeutige Handbewegung: "Geld, Joker, viel Geld..." und trat in den Erfassungsbereich der Türautomatik.
Geräuschlos glitt die Doppelflügeltür zur Seite.
"Komm, holen wir uns einen Teil davon."
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Eine Woche später, System Oursulaert, HQ der X-Trading Company
"Ja - seid ihr denn von allen guten Geistern verlassen?!"
JohnBe stapfte zum Außenfenster seines Büros.
"Zwei gelangweilte Raumhändler der Company haben im Urlaub nichts besseres zu tun, als einen Auftrag für diesen Drogenyogi Sarpati anzunehmen! Drehen mal eben einen Film über die Rohstoffgewinnung für Drop. Ich fass´ es nicht!"
John drehte sich um.
"Habt ihr Eure Handelslizenz noch, oder hat euch die Grenzpatrouille erwischt?"
Chador nickte und Joker zuckte mit den Schultern:
"Eine Grenzpatrouille, mich armen Trödler kontrollieren? John - ich bin so unschuldig..."
Joker zauberte eine Träne in seinen Augenwinkel und blickte den Abteilungsleiter der Commerce-Divison entsagungsvoll an.
JohnBe musste an sich halten. Diese Kerle waren ihr Gewicht in Gold wert.
"Hmm - und was hat´s gebracht ... ich meine, war´s das Risiko wert?"
"John," ... und wieder so ein unschuldiger Ton in Jokers Stimme ... "Geld? Wir machen doch kein Geld mit Drogen oder so. Aber vorfinanziert haben wir: den Kontaktagenten, die Filmausrüstung, die Anreise, den Dschungeltrip, die Scouts, Landegebühren ..."
"Ist mir klar," unterbrach ihn JohnBe amüsiert, "ihr seid die ärmsten Schweine unter der Sonne. Ich will´s ja auch gar nicht wissen, Joker. Behaltet was ihr braucht und zahlt den Rest an die Company - oder die Sisters Of EVE. Solange Sarpatis Schwester gegen ihn agieren kann, wird er nicht übermütig."
"Geht klar, John," erwiderte Chador, "wir haben 2/3 der Summe eingezahlt. Für den Rest machen wir eine Woche Urlaub auf New Caldari. Sonne, Strand ..."
"... Weiber, A´lohol - aua - ja, schon gut, ich sag´ nichts mehr." Joker hielt sich die schmerzende Schulter und zog Chador ein Grimasse ...
© Johannes Zumbansen
aka: JohnBe (2001-2007)